Wohnzimmerkirche

Wohnzimmerkirche – was soll das denn sein?

“Am Anfang war die Sehnsucht. So zu glauben, dass es sich echt anfühlt – das muss doch gehen, oder? Wir wollten danach fragen, was Gott mit unserem Alltag zu tun hat. Warum wir uns neben Netflix und Yoga-Kursen, trotz Kindern und Selbstverwirklichung immer noch nach etwas anderem sehnen.”

Diese auf der Homepage der “Erfinder*innen” der Wohnzimmerkirche in Hamburg beschriebene Sehnsucht treibt offenbar viele Menschen um, denn das ungewöhnliche Gottesdienstformat hat Schule gemacht und wird mittlerweile in vielen Gemeinden umgesetzt, auch bei uns in Tennenlohe.

Wie muss man sich das vorstellen?

Tatsächlich verwandelt sich der Kirchenraum dabei in ein Wohnzimmer: Sitzkissen, bequeme Stühle und kleine Tische mit Snacks und Getränken werden in Sitzgruppen im Altarraum platziert. Die Kirche wird zu einem Ort zum Wohlfühlen, wo man sich gerne dazusetzt und Gemeinschaft erleben kann. Und dann ist da noch dieser Fragomat, eigentlich ein umfunktionierter Kaugummiautomat, der eine ziemlich wichtige Rolle spielt.

Wie jeder in jedem Gottesdienst kommt auch in einer Wohnzimmerkirche die Musik nicht zu kurz, aber ganz anders als am Sonntagmorgen. Gespielt wird Popmusik, und die kommt aus dem Lautsprecher. Wer will, singt mit, oder genießt einfach beim Zuhören und Mitlesen auf den Liedblättern. Die Texte sind abgestimmt auf das jeweilige Thema, und liefern so neue, inspirierende Ideen. Die Themen sind dabei so bunt wie das Leben. In unserer ersten Wohnzimmerkirche haben wir uns zum Beispiel mit dem Begriff “Endlichkeit” in seinen vielfältigen Schattierungen beschäftigt. Im Mittelpunkt einer Wohnzimmerkirche steht nämlich das Gespräch. Und hier kommt nun der Fragomat ins Spiel: In ihm befinden sich in Kugeln verpackte Papierstreifen mit kurzen Impulsen für den Gedankenaustausch. Jede Sitzgruppe kann sich am Fragomat bedienen, und je nach Gusto bei einem Thema bleiben oder sich immer wieder eine neue Anregung holen. Umrahmt wird dieses Miteinander im Gespräch durch vertiefende Texte, Gebete und am Ende dem Segen.

Wir waren sehr froh, dass zur ersten Tennenloher Wohnzimmerkirche Besucher*innen aus allen Altersgruppen den Weg in die Kirche gefunden haben. Die Atmosphäre war entspannt, die Gespräche mal vorsichtig tastend, mal ganz offen und immer bereichernd. Kommen Sie doch beim nächsten Termin dazu und entdecken das Thema “Himmelsleiter” neu. Am Freitag, den 14. November um 18 Uhr wird unsere Kirche wieder zum Wohnzimmer.