Umwelt- und Klimaschutz

Christliche Verantwortung für die Schöpfung

 

„Herr, wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?

 

Umwelt- und Klimaschutz in der Gemeinde St. Maria Magdalena

Seit 2008 ist unsere Gemeinde für den „Grünen Gockel" zertifiziert. Schon ab 2000 haben sich unser Umweltbeauftragter Dieter Wiesinger und seine Frau Karin in zeitintensiven Schulungen ausbilden lassen. So konnte dann  zusammen mit Ursula Schnapper (verstorben 2019) und Joachim Olschewski, der seit 2008 im Umweltteam aktiv ist, ein Umweltmanagementsystem für die Gemeinde aufgebaut werden. Diese Ausbildung befähigt auch zur Beteiligung an Bewertungen von Umweltmanagementsystemen in anderen Kirchengemeinden. Durch regelmäßig besuchte Weiterbildungen und Treffen mit anderen Umweltbeauftragten der ELKB wird das Wissen aktuell gehalten.

Als Mitglied des Bauausschusses bringt das Umweltteam die Aspekte Klima- und Umweltschutz idealerweise bereits in frühen Phasen der Planung ein. Mit der geschaffenen systematisierten Erhebung und Auswertung der für den Umweltschutz relevanten Daten wurden und werden immer wieder Aktivitäten eingeleitet und die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft. So können z. B. mit der monatlichen Sichtung der Energie- und Wasserverbräuche frühzeitig Abweichungen erkannt werden.

Besondere Herausforderungen an unsere Gemeinde stellen mittlerweile die gestiegenen und wohl auch auf absehbare Zeit hohen Energiekosten dar. In einer Zeit, in der die Gelder der Gemeinde durch Mitgliederschwund und Rückgang der Spendeneinnahmen knapp sind, stellt dies eine zusätzliche Belastung dar. Mittlerweile ist die Beleuchtung im Kirchenraum, im Gemeinde- und Sandsteinhaus auf LED-Lampen umgestellt. Die durchaus komplexe Regelung der Bankheizungen in der Kirche konnte neu eingestellt werden. Schon in milden Wintern betrug der Energieverbrauch der Bankheizung alleine für einen Gottesdienst früher etwa 160 kWh. Für die Übergangszeit, für milde und extreme Winter erstellte Joachim Olschewski nun spezifische Heizprofile. Damit wird der Energieverbrauch je Gottesdienst auf unter 50 % gesenkt. Schon vor der Krise regte das Umweltteam die Umstellung des Strombezuges auf Naturstrom (Quellen mit Solar-, Wind- oder Wassererzeugung) an. Obwohl diese Tarife im betriebswirtschaftlichen Sinn etwas teurer als konventionelle Angebote sind, zeigt sich damit der Stellenwert des Umwelt- und Klimaschutzes in der Gemeinde.

Zurzeit beginnt das Umweltteam, sich Gedanken um ein zukunftsorientiertes Heizkonzept für das Gemeindehaus zu machen. Die vorhandene Gasheizung ist bereits 34 Jahre in Betrieb. Nun werden verschiedene Lösungsmöglichkeiten wie z. B. der Einsatz von Wärmepumpen durchdacht und zur Entscheidung vorbereitet. Es deutet sich auch an, dass die vom Denkmalschutz vorgegebenen Einschränkungen vom Gesetzgeber gelockert werden. Somit steht die Prüfung des Einsatzes von Fotovoltaik mit passendem Speicher zur Stromerzeugung und Speicherung auf der Aktivitätenliste. Das Umweltteam möchte vorbereitet sein, um bei Bedarf zügig den Entscheidern ein passgenaues Konzept vorlegen zu können.

Es gäbe noch mehr Aspekte des Klima- und Umweltschutzes, die es wert wären, sich mit ihnen zu beschäftigen. Auch lohnt es sich nach einigen Jahren, manche Themen wieder aufzunehmen und zu aktualisieren. Zum Beispiel der Aspekt, wie eingekauft wird. So werden schon weitestgehend umweltverträgliche Putzmittel eingesetzt und 70 % des verbrauchten Papiers sind bereits chlorfrei und recycelt. Es gibt aber immer wieder Raum zur weiteren Verbesserung durch neue Erkenntnisse und Möglichkeiten.

Der „Grüner Gockel" ist eine Auszeichnung, auf die die Gemeinde stolz sein darf. Gleichzeitig ist sie auch eine große Verpflichtung. Stillstand bedeutet auch hier Rückschritt. Aufgrund der sich immer deutlicher zeigenden Auswirkungen des Klimawandels möchte das Umweltteam dem Gewöhnungseffekt entgegenwirken und weiter Mitarbeiter und Gemeinde sensibilisieren, Ideen für neue Maßnahmen im Gemeindeleben zu generieren. Die Vorbildwirkung der Kirche in Bezug auf Schutz und Bewahrung der Schöpfung sollte nicht unterschätzt werden.
In Anbetracht der anstehenden Themen und der Wichtigkeit des Klima- und Umweltschutzes freut sich das Umweltteam über Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Vielleicht sind Sie schon beruflich mit diesen Fragestellungen in Kontakt gekommen oder Sie wollen einfach aus Interesse heraus mitmachen und sich tatkräftig mit einbringen? Vielleicht wollen Sie tiefer in die Thematik Klima- und Umweltschutz einsteigen und eine Auditorenausbildung für das Umweltmanagementsystem „Grüner Gockel" absolvieren? Wir freuen uns in jedem Fall auf Ihre Mitarbeit.

Die Rezertifizierung unseres Umweltmanagementsystems steht übrigens – nach erfolgreichen Zertifizierungen 2013 und 2019 – 2024 wieder an.

 

Titel Umwelterklärung 2019Die aktuelle Umwelterklärung liegt auch gedruckt im Pfarrbüro und im Gemeindehaus aus.

 

Weitere Informationen zum kirchlichen Umwelt- und Klimaschutz und zum Grünen Gockel" finden Sie unter:
https://umwelt-evangelisch.de/.

Aus dem Jahr 1985 aber immer noch lesenswert: Verantwortung wahrnehmen für die Schöpfung https://www.ekd.de/23006.htm .

 

Leitfaden für die Planung nachhaltiger Veranstaltungen (Download).

 

Die aktuelle Ausgabe des Magazins "Umwelt Mitwelt Zukunft" der ELKB ist nur einen Klick entfernt.

 

 

 

EKD Nachhaltigkeit Agenda 2030
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Nachhaltigkeit und Kirche

Nachhaltigkeit und Kirche

Plastik in den Meeren, Gift auf den Feldern und Feinstaub in der Luft – die Menschheit droht die Erde in eine Müllhalde zu verwandeln. Wir - die Menschen in den reichen Ländern - verbrauchen zu viel Ressourcen und überschreiten die ökologischen Grenzen. Unser Lebensstil basiert zudem oft auf Ausbeutung von Menschen in armen Ländern. Nicht nur die Umwelt leidet, auch Tiere und Menschen sind bedroht, das Überleben künftiger Generationen ist gefährdet. Viele Menschen protestieren gegen diese Missstände. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland fordert ein Umdenken und setzt sich für mehr Nachhaltigkeit sowie eine sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaft ein.

 

 

Grüner Gockel
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Kontakt:

Dieter Wiesinger (Umweltschutzbeauftragter)

Telefonisch über das Gemeindebüro

E-Mail